Aberdeen FC vs. Celtic FC 1:1
Aberdeen FC

Aberdeen FC vs. Celtic FC 1:1

Celtic FC

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AFC Supporters Trust


Scottish Premier League Friday Club
Black Forest Celtic Supporters Club
Letztes Spiel: Newcastle United v Liverpool FC 02.01.2003, Pittodrie Stadium, Scottish Premier League
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund vs. Bayer Leverkusen

Ticket
16000 Zuschauer

Der Aberdeen FC gehörte einst zu den besten Adressen im schottischen Fußball und konnte fünf Pittodrie Stadium - Außenansicht Richard Donald Stand und South Stand schottische Meisterschaften unter Dach und Fach bringen, davon drei zwischen 1980 und 85. Dazu weist die Erfolgsbilanz der Dons - so der Spitzname des Temas - noch sieben FA-Cup-Siege aus (der letzte 1990), fünf Ligapokalsiege (zuletzt 1996) und einen Europapokal der Pokalsieger nebst Europäischem Superpokal (1983). In den letzten Spielzeiten mußte Aberdeen kleinere Brötchen backen und war damit zufrieden, die Klasse zu erhalten, was auch in der laufenden Spielzeit ohne Probleme gelingen dürfte. Etwas anders sehen da die Ansprüche des Celtic FC aus, der in der laufenden Spielzeit gerne die vierte Meisterschaft in Folge einkassieren würde, momentan aber gegenüber dem ungeliebten Lokalrivalen vom Rangers FC ins Hintertreffen geraten ist - und gegen wen auch sonst? Seit der Meisterschaft der Dons 1985 konnten nur noch die beiden Old Firm Teams aus Glasgow den Titel erringen. Eine überraschende Auswärtsniederlage der Rangers beim Vorletzten aus Motherwell gab Celtic vor zwei Spieltagen die Chance, den Rückstand auf die Tabellenspitze auf einen Punkt zu verkürzen und heute gilt es drei Punkte zu erringen, um den Rangers auf den Fersen zu bleiben.

Fußball verkehrt gibt es im Pittodrie Stadium zu sehen, denn nicht die hohen Favoriten aus Pittodrie Stadium - North Stand Glasgow reißen die Partie an sich, sondern es sind die Gastgeber, die einen Angriff nach dem anderen starten. Um so ärgerlicher für die Dons, daß es dennoch die Bhoys sind, die in Führung gehen. Nachdem ein Treffer des schwedischen Stürmerstars Larsson wegen Abseits nicht anerkannt werden kann, ist es dann doch der Schwede, der mit einem selbstlosen Einsatz zu einem Kopfballtor kommt, sich dabei aber auch so schwer verletzt, daß er nach der Halbzeitpause nicht wieder auf den Platz kommen kann. Auch im zweiten Abschnitt bleibt Aberdeen das dominierende Team, kommt nach einer guten Stunde zu dem hochverdienten Ausgleichstreffer und läßt es dabei nicht bewenden: nach dem Tor zum Remis erhöhen die Dons noch einmal den Druck und stürzen die auf der ganzen Linie enttäuschenden Celts von einer Verlegenheit in die andere. Immerhin können die Gäste einen weiteren Gegentreffer vermeiden und so das Remis halten. Vor dem Spiel hätte man bei den Grün-Weißen ein solches Resultat wohl für den Verlust von zwei Punkten gehalten, nach der Partie hat man eher glücklich einen Punkt gewonnen und kann sich nahezu alleine bei Larsson und der Abschlußschwäche der Dons dafür bedanken.

Beide Seiten supporten ihr jeweiliges Team recht durchgängig, wobei die Celtics das Pittodrie Stadium - East Stand abwechslungsreichere Repertoire haben und auch etwas umstrittene separatistische Gassenhauer wie “Boys of the old brigade” nicht fehlen lassen. Bei den Dons-Fans kommt kein Zweifel daran auf, daß man die heutigen Gäste nicht sonderlich liebt, wie überhaupt beide Old Firm Teams bei den restlichen Fans aus Schottland alles andere als wohl gelitten sind. Im zweiten Abschnitt wird die Stimmung der Heimfans angsichts der unerwarteten Überlegenheit ihres Teams immer besser und nach dem Schlußpfiff feiert man das Ergebnis wie einen Sieg, auch wenn es dann doch nicht mehr zum Spielgewinn gereicht hat. Interessant und für die britische Insel alles andere als typisch ist übrigens, daß die Dons-Fans ein Intro mit etwas rotem Rauch abliefern - das sollte angesichts des in Schottland so wie in England harten Vorgehens gegen Fans, die sich nicht an die vorgegebenen Regeln halten, für ein längeres Stadionverbot ausreichen! Zur offiziellen Einstimmung auf das Spiel gehört übrigens eine traditionelle Kapelle mit Schottenröcken und Dudelsäcken.

Der Pittodrie Stadium verfügt hinter einem Tor über eine dominante, weil doppelstöckige Pittodrie Stadium - Richard Donald Stand und alles überragende Tribüne namens “Richard Donald Stand”. Gegenüber findet sich die kleinste Tribüne der Anlage, die beiden Tribünen auf der Längsseite liegen von der Höhe her dazwischen, wobei die eine über ein altmodisches Giebeldach verfügt und auch aufgrund ihres Zustandes zu dem Schluß kommen läßt, daß es sich dabei um die älteste erhaltene Tribüne im Pittodrie Stadium handeln muß. Alle vier Tribünen sind übrigens deutlich voneinander getrennt aufgebaut, während die Ecken der Anlage offen bleiben. Die Flutlichtstrahler sind an zwei Masten in den Ecken an der kleinen Hintertortribüne sowie am Dach der neuen Seitentribüne installiert. Wie auf der Insel so häufig hat man auf eine Anzeigetafel ganz verzichtet. Historisch interessant ist übrigens noch, daß das Pittodrie Stadium, das bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein Pittodrie Park hieß, 1978 als erstes Stadion in Großbritannien überhaupt zu einem All-Seater ausgebaut wurde.

Pittodrie Stadium - roter Rauch von Intro zieht langsam ab...

Pittodrie Stadium - offizielle Unterhaltung der schottischen Art

Fraktur der Patella

Verletzungspech

Auf dem Weg vom Stadion zum Auto kam es in Aberdeen zu einem kleinen Stolperer, der groundhopping.de die aktuelle Verletzungspause eingebracht hat. Dummerweise endete der Sturz recht unglücklich, landete der Verfasser dieser Zeilen doch mit seiner Kniescheibe auf einer Bordsteinkante, was zu einem Trümmerbruch der Patella führte. Die vier Teile, die dabei herauskamen, sind inzwischen durch eine Osteosynthese fixiert (d. h. mit Draht aneinandergebunden worden). Bis zur vollen Wiederherstellung der Beweglichkeit des Kniegelenks werden allerdings noch ein paar Wochen ins Land gehen, in denen die Teile der Kniescheibe wieder völlig zusammenwachsen müssen und eine EAP (“erweiterte ambulante Physiotherapie”) durchzustehen ist.

Ein Teil der Informationen in diesem Bericht stammt aus Hardy Grüne: Enzyklopädie der europäischen Fußballvereine, Kassel (2000), AGON-Sportverlag

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