BvB vs. Sigma Olomouc 1:1

BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
Sigma Olomouc 1:1

FK Sigma Olomouc

schwatzgelb.de
Desperados
The Unity
uefa.com
dfb.de
Tschechischer Fußballverband
Letztes Spiel: Dünamo Tallinn vs. Tammeka Tartu 16.07.2005, Westfalenstadion, UEFA Intertoto-Cup
Nächstes Spiel:  FK Sigma Olomouc vs. Borussia Dortmund

Ticket
43000 Zuschauer

Wie im letzten Jahr steigt Borussia Dortmund in der dritten Runde des UEFA-Intertoto-Cups ins Spielgeschehen Westfalenstadion ein und - im Gegensatz zum Vorjahr - soll es diesmal keine Pleite geben, sondern man möchte die Chance nutzen, über diesen Pokal noch die Seitentür zum UEFA-Cup aufzustoßen, auch wenn mit Teams wie dem Hamburger SV (Halbfinale) oder dem FC Valencia (Finale) noch große Brocken auf diesem Weg lauern, sollten die sich nicht von relativen Nobodies dupieren lassen. Genau das zu vermeiden ist die heutige Aufgabe des BVB, denn das Niveau der tschechischen Liga ist nicht das höchste. Das Land verfügt zwar über hervorragende Fußballer, die aber spielen in der Regel eher im Ausland - was ja gerade bei Borussia Dortmund bekannt sein dürfte. Von daher nutzen auch keine Höflichkeitsfloskeln gegenüber dem Gegner: alles andere als der Einzug ins Halbfinale des UI-Cups wäre für die Gelb-Schwarzen eine absolute Blamage und auch die Tatsache, daß man in der Saisonvorbereitung steht, kann da nichts ändern, denn der Ligabetrieb in Tschechien wird wie in der Bundesliga erst zum ersten August-Wochenende aufgenommen.

Das Spiel beginnt aus Sicht von Borussia Dortmund durchaus vielversprechend, denn man setzt den Gegner schnell unter Druck und Westfalenstadion das wiederum zahlt sich schnell aus, als Kringe mit einem Ball, der ihm in den Rücken gespielt wird, nicht viel anfangen kann, bis auf einen beherzten Torschuß und der tatsächlich den Weg ins Tor findet. Nach nur acht Minuten heißt es somit 1:0 für den Favoriten, der sofort versucht, nachzusetzen, aber trotz passabler Möglichkeiten nicht zu weiteren Treffern kommt. So folgt kurz vor der Pause die Ernüchterung, als der erste ernsthafte Angriff von Sigma mit dem Ausgleich endet - ausgerechnet Jan Koller trifft den Ball so unglücklich, daß das Leder zum Ausgleich für seine Landsleute im BVB-Netz landet. Im zweiten Abschnitt sind es dann aber nicht die Hausherren, die zu weiteren Möglichkeiten kommen, sondern Sigma Olomouc taucht immer wieder gefährlich vorm BVB-Tor auf und die Borussia kann sich beim Unvermögen der tschechischen Stürmer und ihrem Torhüter Weidenfeller - als der einmal ausgeschaltet ist, rettet Metzelder auf der Linie - bedanken, daß man nicht mit einem 1:3-Rückstand nach Olmütz reisen kann. So besteht noch Hoffnung für den Bundesligisten, das Ruder im Rückspiel noch mal herumzureißen, aber mehr als heute vor allem in der zweiten Hälfte geboten wurde, als oft der Eindruck entstand, das BVB-Team habe am Morgen noch die Marathonstrecke laufen müssen, wird beim Rückspiel auf jeden Fall geboten werden müssen.

Von 55000 Zuschauern, davon 300 aus Olmütz, war im Vorfeld der Partie die Rede gewesen, aber beide Zahlen müssen erwartungsgemäß nach unten Westfalenstadion korrigiert werden. Zwar sind 58000 Tickets verkauft worden, aber die Dauerkartenbesitzer, die hier mitzählen, haben offensichtlich zu einem guten Teil abgewunken und so sind es nur 43000 Leute, die am Ende wirklich den Weg ins Stadion finden. Diese Zahl ist ebenfalls eine offizielle Angabe, was das neue Zugangssystem mit Balkencode-Tickets und Scans an den Drehtüren ermöglicht. Die Zahl der Gästefans dürfte dabei um die 150 liegen, wobei der Großteil im Stehplatzblock auf der äußeren Nordtribüne untergebracht sind und eine weitere Kolonie auf dem hinteren Unterrang der Ostseite. Während es beim BVB kein besonderes Intro gibt, haben die Fans aus Olomouc ihre Blockfahne im Gepäck und auch wenn die zunächst mal ein wenig Kopfzerbrechen bereitet - offensichtlich ist sie nicht ganz so zusammengelegt wie erwartet - hat man das zum Einlaufen der Mannschaften gelöst und präsentiert sie richtig orientiert. Danach gibt es auf beiden Seiten die üblichen Anfeuerungen, wobei die Sigma-Fans einem mit "Internationale Fußballrandale - Sigma!" auch deutsche Sprachkenntnisse an den Tag legen, im Gegensatz zum Inhalt des Sprechchores aber in Frieden gekommen sind. Auf Heimseite ist die Stimmung in Abschnitt eins recht gut, in der zweiten Hälfte ist dann aber nicht mehr sehr viel von den Fans des BVB zu hören.

Über die Sommerpause Westfalenstadion hat das Westfalenstadion sein Gesicht ein wenig verändert und dabei kaum zum Besseren. Neben dem bereits erwähnten neuen Zugangssystem sind die bisherigen hellgrünen Sitzschalen der Unterränge durch Plastiksitze mit Rückenlehnen ersetzt worden. Diese blockweise in den Vereinsfarben Schwarz und Gelb gehaltenen Sitze sind natürlich FIFA-Anforderung in Bezug auf die nahende Fußball-WM, denn der Weltfußballverband schreibt die Installation solcher dummer Stolperfallen unter dem Aspekt angeblicher Sicherheit vor. So ganz scheint die Umrüstung übrigens nicht geklappt zu haben, jedenfalls nicht in Verbindung mit den Kartenverkäufen, denn so mancher Dauerkartenbesitzer muß feststellen, daß es seinen Sitzplatz überhaupt nicht gibt, weil in den Aufgängen ein paar Sitznummern fehlen, die teilweise aber dennoch als Dauerkarte verkauft worden sind - das wird wohl in den nächsten Tagen noch etwas Arbeit für die Geschäftsstelle geben und könnte vor allem vor dem sicherlich ausverkauften Spiel gegen Schalke drollig werden, wenn Zuschauer, die heute nicht da waren, erst dann bemerken sollten, daß sie auf der Treppe sitzen müßten - heute konnte man sich natürlich einfach irgendwo niederlassen. Außerdem fällt auf, daß die Ostseite noch gar nicht komplett mit den neuen Sitzen ausgestattet ist, im mittleren Bereich gibt es noch Tausende der alten Schalen ohne Lehnen. Auch das neuen Zugangssystem mit seinen Drehtüren scheint nicht frei von Schwachstellen zu sein: erst mal muß ein Teil der Zuschauer der Osttribüne auf der Nordseite durch die Drehtüren - mit anderen Worten: zusammen mit den Auswärtsfans. Das mag bei 150 freundlichen Tschechen unproblematisch sein, ob das bei 6000 Anhängern aus Gelsenkirchen auch so reibungslos abläuft, ist eine andere Frage, die schon beim ersten Heimspiel der neuen Saison beantwortet werden wird. Und auch die Kapazität der Drehtürzugänge scheint fraglich, vor allem, wenn wie heute zumindest an den nördlichen Zugängen, die Taschenkontrollen vor der Drehtür erfolgen und nicht von mehreren Ordnern pro Drehtür dahinter, was das System auch noch mal deutlich ausbremst. Hier stellt sich die Frage, ob das nur für heute so abgelaufen ist oder tatsächlich so bleiben soll.

Stadion
Stadion
Stadion

Home Spielberichte Neues Mail-Kontakt Gästebuch Links