Bristol Rovers vs. Millwall FC 2:1
Bristol Rovers

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vs.
Millwall FC 2:1

Millwall FC

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Letztes Spiel: Sportfreunde Siegen vs. VfR Aalen 17.11.2007, Memorial Stadium, League 1
Nächstes Spiel:  Yeovil Town vs. Gillingham FC

Ticket
6991 Zuschauer

Die Bristol Rovers wurden 1893 gegründet und spielen seit 1897 unter dem heutigen Namen, nachdem man es zunächst mit Black Arab FC und Eastville Rovers experimentiert hatte. In der zweiten Liga Englands tauchte man immer mal wieder auf - zuletzt von 1990 bis 93 - aber der Aufstieg in die Eliteliga des Landes blieb ihnen immer verwehrt. Memorial Stadium Im Moment kämpft das Team der Pirates oder von The Gas - so die Spitznamen des Teams in Anlehung an die Seefahrervergangenheit Bristols und das Gaswerk, neben dem man lange seine Spiele austrug - gegen den Abstieg aus der League 1, also insgesamt dritten Liga. Problematisch werden könnte vor allem die Heimschwäche der Rovers, die in der laufenden Saison keinen ihrer bisher drei Siege zu Hause erringen konnten. Der Millwall FC kann zwar in seiner Historie eine zweijährige Stippvisite in der Premier League vorweisen, wo man von 1988 bis 1989 kickte, aber aktuell geht es den Löwen, die 2006 nach fünf Jahren Zweitklassigkeit in die dritte Liga abstiegen, schlechter als den Rovers. Der Millwall FC steht im Gegensatz zu den Bristol Rovers aktuell auf einem Abstiegsplatz, und da die Londoner ihrerseits auswärts bei drei Unentschieden ohne Sieg sind, hofft man bei den Hausherren dabei, endlich die schlechte Heimserie durchbrechen zu können.

Nach nur acht Minuten scheint es die Heimschwäche der Rovers zu sein, die sich bestätigt, denn Millwall geht durch den gerade Memorial Stadium eingewechselten Ali Fuseini in Führung, der so den Schmerz der Gäste darüber lindert, frühzeitig ihren Topscorer Alan Dunne wegen einer Muskelzerrung verloren zu haben. Aus Sicht der Hausherren läuft bei dem Treffer so ziemlich alles schief, was schiefgehen kann, denn nach einem dummen Ballverlust im Mittelfeld kommt eine zu kurze Abwehr zu Fuseini, dessen Schuß alles andere als unhaltbar aussieht. Bis zur Halbzeit bleiben die Lions das überlegene Team und auch im zweiten Abschnitt fällt den Gastgebern wenig ein, während Millwall schon kurz nach der Pause eine große Chance hat, auf 2:0 zu erhöhen, doch diesmal hat Rovers-Goalie Steve Philips aufgepaßt. Mit einer Wende jedenfalls dürfte kaum jemand rechnen, aber ein umstrittener Strafstoß für die Hausherren bringt zwölf Minuten vor Schluß den Ausgleich per hartem Flachschuß von Ricki Lambert und in der letzten von nicht weniger als fünf Nachspielminuten fällt sogar noch der Siegtreffer für 'The Gas'.

Die Heimfans sind in der Anfangsphase immer mal wieder mit Sprechchören zu vernehmen, werden aber im Laufe der Partie immer ruhiger und Memorial Stadium spätestens im Verlauf der zweiten Hälfte gibt es so gut wie keinen Support mehr für die Gastgeber, bevor man dann mit dem Ausgleichstreffer auch auf den Tribünen zurückkommt und das Siegtor der eigenen Farben frenetisch bejubelt. Noch trister ist der Support von Millwall, denn von den Gästefans ist nur nach dem Führungstreffer kurz etwas zu vernehmen und ansonsten bekommt man kaum mit, daß überhaupt Anhänger aus London gekommen sind, und so wartet man auch auf das charakteristische We are Millwall, no one likes us! vergeblich. Das ist vor allem insofern ernüchternd, daß die Anhänger von Millwall traditionell für guten Support bekannt sind, allerdings gehörte die Hooligan-Firm der Lions The Bushwackers auch zu dem berüchtigsten, was der englische Fußball zu bieten hatte, und hat noch 2002 lange nach der Hochzeit des Hooliganism nach einem FA-Cupspiel für schwere Ausschreitungen gesorgt. Auch das scheint Geschichte zu sein, denn die Gästefans fallen auch nicht unliebsam auf und folgen auch brav den Anweisungen des Stadionsprechers, nach dem Abpfiff der Partie erst mal im Block zu bleiben.

Beim Memorial Park handelt es sich um ein sehr niedliches kleines Stadion, das alles zu bieten hat, was das Herz des Fußballfans Memorial Stadium begehrt - insbesondere die in England selten gewordenen Stehplätze. Die sind in einem Hintertorbereich überdacht, während die ebenfalls als Traversen angelegten Vortribünen auf Haupt- und Gegenseite ohne Dach auskommen. Auf den Tribünen der Längsseite sowie im zweiten Hintertorbereich gibt es dann auch noch eine größere Menge von Sitzplätzen, wobei die Hintertortribüne mit ihren grünen Sitzen und einer Art weißem Zeltdach einen eher temporären Eindruck macht, aber schon seit ein paar Jahren genutzt wird. Noch kurioser sieht der DAS-Stand auf der Gegenseite aus, der mit seinem abgerundeten Dach und den VIP-Logen im ersten Stock eher wie ein (Bahnhofs-)Gebäude wirkt als wie eine Fußballtribüne - zu beiden Seiten davon gibt es eher provisorisch aussehende Zusatztribünen, einmal mit Steh- und einmal mit Sitzplätzen. Die Tage des Memorial Parks sind allerdings gezählt, denn in Kürze beginnt der Umbau der Anlage zu einem Standardbau mit einer Kapazität von 17000 Zuschauern, wobei die Rovers ihre Heimspiele während der zweijährigen Bauzeit beim Cheltenham Town FC auszutragen gedenken. Die Rovers spielen übrigens erst seit 1996 hier und haben sich den Memorial Park zunächst mit dem früheren Besitzer vom Bristol Rugby Club geteilt, um ihn dann 1998 zu kaufen. Vorher hatte man den größten Teil seiner Geschichte im Eastville Stadium verbracht, dessen benachbartes Gaswerk dem Team den Spitznamen bescherte, aus dem man jedoch bereits 1986 augeszogen war, um sich für eine Dekade im Twerton Park in Bath mit einzuquartieren, dem Stadion von Bath City und Team Bath.


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