SC Victoria Hamburg

Victoria Hamburg
vs.
FC St. Pauli II 4:5

FC St. Pauli

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Letztes Spiel: FSV Sevinghausen vs. Rot-Weiß Leithe 24.09.2010, Sportzentrum Hoheluft, Oberliga Hamburg
Nächstes Spiel:  FC St. Pauli vs. Borussia Dortmund

686 Zuschauer

Der SC Victoria Hamburg wurde am 5. Mail 1895 gegründet und gehört somit zu den ältesten Fußballvereinen Deutschlands, da die meisten Vereine mit älteren Daten wie der TSV 1860 München als Turnvereine gegründet worden waren und erst viel später mit Fußballclubs fusioniert oder eine Fußballabteilung gegründet haben. 1907 stand man sogar im Halbfinale der Sportzentrum Hoheluft Deutschen Fußballmeisterschaft (1:4 gegen Victoria Berlin), um dann ab 1920 langsam vom Hamburger SV als die Nummer eins in der Stadt abgelöst zu werden. Zuletzt machten die Hausherren Schlagzeilen, als sie Rot-Weiß Oberhausen aus dem DFB-Pokal warfen und demnächst trifft man in der zweiten Hauptrunde des Cups auf den VfL Wolfsburg. In der Liga läuft es auch gut für die Victoria, aber 15 Punkte aus acht Spielen reichen nur für Platz zwei und man hat schon sieben Punkte Rückstand auf den heutigen Gegner in Gestalt des Regionalligaabsteigers FC St. Pauli II. Mit anderen Worten muß der SC Victoria das heutige Spiel gewinnen, um den Abstand auf übersichtliche vier Zähler zu reduzieren, während man bei einer Niederlage und zehn Punkten Rückstand schon zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison im Rennen um den Aufstieg ins Hintertreffen zu geraten droht.

Von Anfang an entwickelt sich eine muntere Partie, in der beide Teams ihr Heil in der Offensive suchen und dabei die Abwehrarbeit deutlich vernachlässigen. Dreimal gehen die Gäste in Führung - dreimal kann Victoria antworten und mehr Sportzentrum Hoheluft oder weniger postwendend den Ausgleich erzielen. So steht es nach 58 Minuten 3:3 und zwei Minuten später sind es erstmalig die Hausherren, die den Führungstreffer erzielen und so die Partie zum 4:3 gedreht haben. Jetzt macht der Kieznachwuchs mächtig Druck und tatsächlich kommt man knapp 20 Minuten vor dem Ende zum Ausgleichstreffer per Handelfmeter, wobei 'Aushilfs-Keeper' Bajromovic gleich noch die rote Karte erhält. Die Schlußphase bringt noch drei weitere Herausstellungen - davon zwei gegen 'Vicky' - und in der Schlußminute den Siegtreffer für den FC St. Pauli durch Fousseni Alassani. So stehen die Hausherren am Ende eines denkwürdigen Kicks mit leeren Händen da und die Braun-Weißen scheinen auf dem Weg zu einem ungefährdeten Wiederaufstieg zu sein...

Die Gästefans haben sich im äußerden Bereich der Haupttribüne aufgebaut und gehen so den Unbillen des regnerischen Wetters aus dem Weg, während sich der in knapp zweistelliger Zahl erschienene aktivere Anteil der Vicky-Fans mit seinen Zaun- und Schwenkfahnen im unüberdachten Hintertorbereich aufbaut. Beide Seiten versuchen, ihre jeweiligen Teams entsprechend Sportzentrum Hoheluft anzufeuern, wobei die Gästefans in der zweiten Hälfte zunehmend zum Mittel der Ironie greifen und zum Beispiel die Kartenschwemme und die daraus teilweise resultierende Rudelbildung mit "Keine Gewalt - sonst gibt's was auf die Fresse!" quittieren. Ansonsten läßt der Spielverlauf natürlich niemanden kalt, und von daher bleiben auch die entsprechenden Reaktionen auf Tore, Karten und sonstigen Situationen nicht aus, und vermutlich wird die heutige Partie den 675 Zuschauern lange im Gedächtnis bleiben. Diese Zahl kann sich für die Verhältnisse der Oberliga Hamburg natürlich durchaus sehen lassen, bleibt aber hinter den Erwartungen zurück, denn im Vorfeld war von 'möglicherweise über 1000' Zuschauern die Rede gewesen.

Das Stadion Hoheluft wurde bereits 1907 erbaut und war zunächst das größe Stadion der Hansestadt, in dem 1912 vor 10000 Zuschauern Holstein Kiel im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft mit 1:0 gegen den Karlsruher FV gewann und zwischen 1911 und 1940 fünf Länderspiele ausgetragen wurden. Nachdem 1921 die alte Haupttribüne einem Feuer zum Opfer Sportzentrum Hoheluft gefallen war, wurde eine neue Tribüne errichtet, die im wesentlichen noch heute erhalten ist, aber in den 1970er und 1980er Jahren renoviert und vor kurzem mit blauen Plastiksitzen anstelle der alten Holzbänke ausgestattet wurde, die allerdings wesentlich weniger gut ins Ambiente des Bauwerks passen. Diese Maßnahme war ein Teil des Umbaus, mit dem das Stadion Hoheluft regionalligatauglich gemacht wurde - darüber hinaus wurden die Traversen auf der Gegenseite und hinter dem Tor mit Umzäunungen versehen. Das äußerst dürftige Flutlicht soll demnächst ebenfalls ausgetauscht werden, wofür man einen Teil der Einnahmen aus den beiden DFB-Pokal-Runden zu verwenden gedenkt - das Spiel gegen den VfL Wolfsburg allerdings soll nicht hier, sondern vielmehr im Millerntorstadion über die Bühne gehen.


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