OFC Kickers Offenbach vs. SV Wehen 3:2
Kickers Offenbach

OFC Kickers Offenbach
vs.
SV Wehen 3:2

SV Wehen Taunusstein

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Hopping und der OFC
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Psychopathen Wehen
Letztes Spiel: FC Nöttingen vs. Bahlinger SC 04.06.2003, Stadion Rüsselsheim, Finale Hessen Pokal
Nächstes Spiel:  Ìsland vs. Føroyar

Ticket
2000 Zuschauer

Ein wenig scheint in Hessen die Zeit stehengeblieben zu sein, nennt man doch in diesem Fußballverband Stadion Rüsselsheim - Tribüne den Wettbewerb um seinen Landescup - mit dem natürlich der Einzug in die DFB-Pokal-Hauptrunde verbunden ist - einfach nur Hessenpokal, statt wie andernorts einen ARAG-, Netcologne-, Oddset- oder auch Toto-Pokal auszuspielen. Um die Schüssel mit dieser spröden, aber gerade deshalb um so sympathischeren Bezeichnung geht es also heute zwischen den beiden Regionalligisten vom OFC Kickers Offenbach und dem SV Wehen. Beide sind mit dem Finale des Hessenpokals und dem DFB-Pokal durchaus vertraut. Der OFC gewann den Pokal erst im letzten Jahr und durfte so im DFB-Pokal spielen, den er in besseren Zeiten auch schon einmal an den Bieberer Berg hatte holen können (1970). Der SV Wehen war im Vorjahr Finalteilnehmer, mußte jedoch Darmstadt 98 den Vortritt lassen, nachdem man vorher viermal im DFB-Pokal gestanden hatte und dabei so attraktive Gegner wie Eintracht Fankfurt und Borussia Dortmund empfangen durfte. Vor allem die Erinnerung an die knappe 0:1-Niederlage gegen den BVB im Bruchwegstadion zu Mainz ist wohl noch vielen in Erinnerung und eine Erfahrung, die man gerne - vielleicht mit umgekehrtem Ausgang - wiederholen möchte.

Und so spielen die Kicker aus der Gemeinde Taunusstein auch, die sich von Anfang an als das bessere Stadion Rüsselsheim - Gegengerade OFC-Fans Team präsentieren und immer wieder zu guten Chancen kommen. Nach einem anfänglichen Rückschlag, als der OFC nach einem Eckball in Führung geht, scheint sich die überlegene Spielkultur des SVW dann auch durchzusetzen, der bis zur Pause mit 2:1 in Front liegt und auf dem Weg in den DFB-Pokal zu sein scheint. Zwei Minuten vor der Pause und vor allem fünf Minuten danach leisten sich die Wehener das Vergeben von guten Gelegenheiten, wobei vor allem die zweite zu der Kategorie gehört, für die von Fußball-Fans und Reportern auch schon mal Prozentzahlen von über 100 bemüht werden. Der Wehener Stürmer Netincha demonstriert aber, daß die Einschußwahrscheinlichkeit auch eben doch unter 100 % liegt, und danach nimmt das Verhängnis des SVW seinen Lauf. Vielleicht hätte man doch mal über die Szene zum 1:0 der Kickers nachdenken sollen, denn am Ende bekommt der SV Wehen-Taunusstein nach zwei weiteren Eckbällen die Gegentore Zwei und Drei, kann selbst keinen Treffer nachlegen und bekommt so am Ende von einer Mannschaft die lange Nase gedreht, gegen die er keine einzige auch nur halbwegs vernünftige Chance aus dem Spielverlauf zulassen mußte.

Da der SV Wehen-Taunusstein nicht unbedingt ein Team ist, das für seine zahlreiche und Stadion Rüsselsheim - Wehen-Fans ohne... reisefreudige Anhängerschaft bekannt ist, kann es niemanden überraschen, daß der größte Teil der Zuschauer am heutigen Tag auf der Seite von Kickers Offenbach steht. Zwar haben sich auch ein paar SVW-Anhänger angefunden, die auf den Stehstufen neben der Tribüne Stellung beziehen und mit Schwenkfahnen, Doppelhaltern, Pyroshow sowie natürlich per Gesang ihre Farben unterstützen, wobei natürlich vor allem das Tor zum 2:1 gefeiert wird, das mutet aber dann doch gegen den OFC-Anhang, der die ganze Gegenseite und weite Bereiche des restlichen Stadions einnimmt, etwas kümmerlich an. Zu Beginn versucht man noch, so etwas wie eine Fantrennung zu erreichen, als dann aber klar wird, daß heute keine Probleme zu erwarten sind, wird geduldet, daß Lücken in den provisorischen Absperrungen geschaffen werden, so daß man sich frei im Stadion bewegen kann; bei einer brisanteren Finalbegegnung wie Offenbach gegen Darmstadt oder die SGE-Amateure hätte man wohl von vorne herein eine andere Spielstätte auswählen müssen. Am Ende ist man auf OFC-Seite natürlich in Feierlaune und denkt schon mal über das anstehende DFB-Pokal-Spiel nach, wo man sich sicher - zumindest auf Fanseiten - einen Gegner wie Eintracht Frankfurt oder den 1. FC Kaiserlautern vorstellen könnte.

Das Stadion Rüsselsheim, auch als Stadion am Sommerdamm bekannt, hat von 1965 bis 1972 Stadion Rüsselsheim - ... und mit Feuer Regionalliga-Fußball gesehen, als die Hausherren vom SC Opel Rüsselsheim in der damals zweithöchsten Spielklasse Deutschlands spielten - Trainer war übrigens der zuvor bei Manchester City zur Legende gewordene deutsche Torhüter Bert Trautmann. Zwei Jahre später verschwand man dann in die niedrigeren Amateurklassen, heute geht die erste Mannschaft der Werkskicker ihrem Sport in der Bezirksliga Darmstadt West nach und man hat auch ein Frauenteam am Start, das in der Landesliga Hessen-Süd spielt. Die Kapazität der Anlage, in der SC Opel heute als Mitveranstalter präsent ist, wurde inzwischen von 15000 auf 7000 reduziert. Das Stadion selbst verfügt über eine recht ansehnliche Tribüne, die auf beiden Seiten von Betonstufen flankiert wird, sowie weitere Betonstufen auf der Gegenseite. Insgesamt handelt es sich um eine durchaus besuchenswerte, aber wenig spektakuläre Anlage, der höherklassiger Fußball gut zu Gesicht stehen würde, jedenfalls findet man in der Oberliga Hessen kaum vergleichbare Spielorte. Das Stadion am Sommerdamm wird übrigens nicht nur für den europäischen Soccer genutzt, sondern auch für den “Amerikanischen Fußball”, der hier von den Männern von den Rüsselsheim Razorbacks und den Frauen vom Rüsselsheim Wolfpack ausgeübt wird.


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