Hansa Rostock vs. Borussia Dortmund 2:1
Hansa Rostock

Hansa Rostock
vs.
Borussia Dortmund 2:1

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Letztes Spiel: FK Jablonec vs. Marila Pribram 30.11.2003, Ostseestadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund vs. Hertha BSC

Ticket
24300 Zuschauer

Die Partie zwischen dem FC Hansa Rostock und der Dortmunder Borussia steht für beide Teams unter recht Ostseestadion - Totale unterschiedlichen Vorzeichen. Die Ansprüche an das eigene Team sind natürlich grundlegend unterschiedlich, so hat der BVB die Qualifikation zur Champions League als Minimalziel ausgegeben, auch wenn man aufgrund der aktuellen Verletzungsmisere inzwischen hinter vorgehaltener Hand davor warnt, daß es am Ende selbst mit einem UEFA-Cup-Platz knapp werden könnte. Der FC Hansa möchte einfach nur in der Bundesliga bleiben, ein Unterfangen, dessen Erfolgsaussichten durch zuletzt zwei Siege in Folge gestiegen sind. So ist die aktuelle Tendenz bei den Kontrahenten mit zu ihren Ansprüchen gegenläufiger Richtung unterschiedlich - während man bei Hansa zuletzt ein wenig aufatmen durte, hat der BVB nach dem ersten Punktverlust in heimischem Stadion und dem aufgrund des Hinspielergebnisses erwartungsgemäßen, aber dennoch von vielen Fans der Gelb-Schwarzen nicht erwarteten Ausscheiden aus dem UEFA-Cup zulezt nicht allzuviel auf die Reihe gebracht. Beängstigend ist allerdings auf jeden Fall die Art und Weise, wie man sich in Montbeliard vom französischen Tabellenfünften FC Sochaux hat vorführen lassen, ob mit der Niederlage nun zu rechnen war oder nicht, und das gilt mit Sicherheit auch für die Höhe der 0:4-Niederlage, mit der man von dort aus direkt nach Rostock aufbrach, wo die Borussen-Mannschaft seither ein Trainingslager bezogen hat.

Die Partie beginnt wenig begeisternd und ist von Taktik geprägt, wobei es bei Borussia schon aufgrund der Aufstellung kaum Zweifel Ostseestadion - Intro Heimfans daran gibt, daß Trainer Sammer mit einem Punktgewinn zufrieden wäre, hat der Coach doch mit Malte Metzelder eine zusätzliche Defensivkraft auf den Platz geschickt. Demzufolge kann es nur mäßig überraschen, daß bis zur Halbzeit keine Tore fallen, und mancher mag davon ausgehen, daß es am Ende keine Tore gibt, dafür aber das Klischee vom typischen Null-zu-Null-Spiel bemüht werden wird. Derartige Gedanken erweisen sich dann aber im zweiten Abschnitt schnell als verfrüht, denn beide Teams haben sich jetzt anscheinden mehr vorgenommen und spätestens mit dem Treffer zum 1:0 für die Hanseaten in der 53. Spielminute werden auch die Gäste aus ihrer Lethargie geweckt. Sammer bringt nun den offensiven Ewerthon für Metzelder und beweist so ein recht glückliches Händchen, ist es doch der Brasilianer, der kurz nach seiner Einwechslung mit einem eleganten Schlenzer für den Ausgleich sorgt, bei dem nicht mal der sprichwörtliche Bierdeckel zwischen den ins lange Eck geschlenzten Ball und den Torpfosten paßt. In der Folge wollen beide Mannschaften das Spiel für sich entscheiden, wobei der FC Hansa leichte Vorteile für sich verbuchen kann und am Ende ist es Martin Max, der zuvor bereits das erste Tor für die Norddeutschen erzielen konnte und mit einem sehenswerten Fallrückzieher die Latte getroffen hat, der für die Entscheidung sorgt. Vorausgegangen ist ein riskanter Rückpaß von Stefan Reuter, nach dem Torhüter Weidenfeller versucht, das Leder in Bedrängnis kontrolliert nach vorne zu spielen, dabei aber an der Mittellinie einen Spieler von Hansa anspielt und ein unglücklicher Abpraller im Dortmunder Strafraum, durch den das Leder dem einschußbereiten Max am linken Torpfosten vor die Füße fällt. Insgesamt hat eine in der zweiten Hälfte phasenweise spannende Partie einen glüclichen, aber verdienten Sieger gefunden und normalerweise würde man wohl auf der Seite der unterlegenen Borussen schnell zur Tagesordnung übergehen - angesichts der Vorgeschichte der Partie ist jedoch in den nächsten Tagen mit gewissen Verwerfungen bei den Westfalen zu rechnen.

Für Borussen-Fans sind die letzten Wochen eher hart gewesen und besonders für Allesfahrer ist die letzte Woche sicherlich kein Ostseestadion - Gästeblock echter Spaß gewesen, mußte man doch zunächst 600 km Richtung Südwesten fahren, um den letztendlich armseligen Kick seines Teams in Montbeliard zu verfolgen, um im Anschluß sofort in den Nordosten Deutschlands durchzustarten, wo es eben heute gegen den FC Hansa geht. Dennoch präsentiert sich der BVB-Anhang recht gut aufgelegt und supportet die gesamte Partie hindurch sein Team, das sich das eigentlich bestenfalls im zweiten Abschnitt verdient hat. Auch gegen Ende des Spiels bleibt die Stimmung im BVB-Block weiter gut, selbst der Gegentreffer zum 1:2 führt nicht zu sichtbaren Verstimmungen, außer, daß sich der Block jetzt doch deutlich zu leeren beginnt. Wie schon beim desolaten Auswärtsspiel in Bochum scheinen sich die Borussia-Fans am Ende mehr selbst zu feiern als alles andere und auch das ist wohl eher ein Zeichen dafür, daß im Umfeld des BVB in der näheren Zukunft mit weiteren Verstimmungen zu rechnen ist. Heute war die Leistung der Mannschaft nicht wirklich schlecht - zumindest nicht in der zweiten Hälfte - und die Niederlage mit Sicherheit durch die Denfensiv-Taktik, mit der der Trainer seine Mannschaft aufs Spielfeld schickt, zumindest begünstigt, so daß man wohl zumindest einen Teil der Schuld bei Matthias Sammer suchen muß - dennoch muß man kein Hellseher sein, um zu wissen, daß das Bild vom Millionario und satten Star, der nicht bereit ist, sich für die gelb-schwarzen Farben einzusetzen in den nächsten Tagen mal wieder reichlich bemüht werden wird. Und Trainer und Vereinsführung ist das mit Sicherheit nur recht, kann man doch so von eigenen Verfehlungen ablenken und die alleinige Schuld dem kickenden Personal in die Fußballschuhe schieben. Die Anhänger des heimischen FC Hansa Rostock zeigen zum Intro eine kleine Choreographie, bei der ein Transparent mit der Aufschrift "Support 4 Ever", ein paar Plastikfolien und hellblaue Pappen hochgehalten werden - allerdings durchaus mit Lücken. Danach gibt es klassischen Support in Form von Gesängen und Sprechchören, wobei es vor allem in den besseren Phasen der Rostocker auch schon mal etwas lauter wird - ebenso bei einigen vom Rostocker Lager nicht ganz nachvollziehbaren Entscheidungen des Unparteiischen.

Seit dem Jahr 2002, als groundhopping.de zuletzt im Ostseestadion zu Gast war, hat sich an der Anlage des FC Hansa wenig geändert, Ostseestadion - Schalparade so daß die damalige Beschreibung auch heute noch gültig ist: Das Ostseestadion verfügt (...) über vier Tribünen, die über etwas verschwenkte Ecken zusammengebaut sind. Drei dieser Ecken sind als Stehplatzbereiche gehalten - zwei davon als Heimbereich und eine auf der gegenüberliegenden Seite als Gästebereich. Mit dieser - für Stehplatzfans nicht so günstigen - Aufteilung erinnert die Anlage ein wenig an die BayArena in Leverkusen. Alle Plätze im Ostseestadion sind überdacht, wobei es allerdings den Anschein hat, daß die Überdachung nur so gerade eben über die vorderen Sitzreihen hinausragt und ein schwacher Wind wohl bereits dafür sorgen könnte, daß sie bei Regen zu Makulatur verkommt. Alle Tribünen sind mit blauen Sitzschalen ausgestattet, womit in je nach Tribüne unterschiedlich gefärbten Schalen - in dunklerem Blau, Grün, Rot und Gelb - Querstreifen eingezogen sind und eine Längsseite den Schriftzug “Hansa” trägt. Auf der Tribüne demgegenüber findet sich eine verglaste VIP-Loge. Ebenfalls in Blau gehalten sind übrigens die Flutlichtmasten, die an den Rückwänden der Tribüne mit Drahtseilen so aufgehängt sind, daß sie sich in die Schüssel hineinneigen. Übrigens sind die Tribünen ein paar Meter über den Rasen erhöht, was der Anlage eine gewisse Ähnlichkeit mit typischen Stadien in Belgien und den Niederlanden verleiht. Das könnte sich wohl bei einer Panik als nachteilig erweisen - insbesondere weil es keine Treppen hinab in den Innenraum gibt. Etwas unglücklich ist übrigens auch, daß nur eine Anzeigetafel vorhanden ist und die so am Dach einer Hintertortribüne angebracht ist, daß nur die Zuschauer auf den anderen drei Seiten überhaupt eine Chance haben, etwas davon zu erkennen. Wirklich bemerkenswert an der Anlage sind vor allem die im der damaligen Beschreibung nur kurz betrachteten Flutlichtmasten, die ein wenig wie grotesk proportionierte Baukräne aussehen, die über einen Stummelkörper und riesige Ausleger verfügen.


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