Zagłębie Sosnowiec vs. KSZO Ostrowiec Świętokrzyski 1:1
Zagłębie Sosnowiec

Zagłębie Sosnowiec
vs.
KSZO Ostrowiec Świętokrzyski 1:1

KSZO Ostrowiec Świętokrzyski

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PZPN - Polnischer Fußballverband
90Minut.PL
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Letztes Spiel: Borussia Dortmund vs. Alemannia Aachen 10.11.2006, Stadion Ludowy, II Liga
Nächstes Spiel:  MFK Košice vs. Sparak Trnava

Ticket
3000 Zuschauer

Zagłębie Sosnowiec gehörte in den 1960er und 70er Jahren zu den großen Adressen im polnischen Fußball. Damals wurden die Stadion Ludowy "Hüttenwerker" gleich viermal Pokalsieger und waren ständige Gäste in den diversen Europapokalen. Danach verblaßte der Stern des Teams und 1986 stieg man aus der ersten Liga ab, in die man zwar drei Jahre später zurückkehrte, aber 1992 folgte der erneute Abstieg und ein Jahr später folgte sogar der Konkurs - allerdings mit sofortiger Neugründung. Inzwischen spielt Zagłębie in der 2. Liga und das durchaus erfolgreich, denn in den letzten drei Jahren schrammte man jeweils nur knapp an einem Aufstiegsplatz vorbei. Auch im laufenden Jahr sind die Hausherren oben mit dabei und heute geht es in einem vorgezogenen Spiel des letzten Vorrundenspieltags darum, gegen den KSZO Ostrowiec Świętokrzyski die nötigen Punkte zu sammeln, um auf Platz drei der Tabelle überwintern zu können. Die Gäste aus der Stadt mit dem unaussprechlichen Namen haben noch in der Saison 2002/2003 in der polnischen Eliteliga gespielt, sind aber inzwischen nur noch im Mittelfeld der zweiten Liga zu finden, so daß sie heute als Außenseiter in die Partie gegen den Aufstiegskandidaten gehen.

Nach elf Minuten kommt es allerdings zur Führung für eben diese Gäste, als man einen Freistoß als Heber in den Strafraum bringt und Stadion Ludowy der reinlaufende Hubert Robaszek das Leder perfekt per Volley im Netz unterbringt. Zaglebie antwortet mit einem wütenden Sturmlauf, der schnell zu Tormöglichkeiten führt, aber die Auswertung dieser Chancen spottet jeder Beschreibung. Vor allem in der 42. Minute haben wohl alle den Ball schon im Netz gesehen, aber der Kopfball aus vielleicht drei Metern Entfernung verfehlt das Tor, nachdem man zuvor schon mit zwei Schüssen aus kaum größerer Distanz gescheitert war, und so geht es mit einem torlosen Remis in die Pause. Die Hausherren setzten ihren Ansturm unbeeidnruckt fort und nach 70 Minuten zahlt sich das dann auch aus. Nach einem dummen Foul an der Strafraumgrenze wird Zagłębie ein Elfemter zugesprochen, den der Schiedsrichter gleich dreimal ausführen läßt, aber am Ende behält Jacek Berensztajn die Nerven und bringt den Ball zum Ausgleich im Netz unter. Die Gastgeber sind mit dieser Punkteteilung offensichtlich nicht zufrieden, sondern bleiben am Drücker, doch mehr als ein Kopfball an den Pfosten in der Schlußphase kommt nicht dabei heraus. Direkt danach verlieren die Hausherren nach einem Ellbogencheck einen Spieler durch eine rote Karte und in der Nachspielzeit wird die Partie um ein Haar noch auf den Kopf gestellt, aber ein Schuß von KSZO trifft nur den Posten und so bleibt es bei dem ohnehin für die Gäste sehr glücklichen Remis.

Die aktiven Heimfans haben sich auf der Gegenseite aufgestellt, wo man zwar kein besonderes Intro abliefert, aber sofort beginnt, die Stadion Ludowy Hausherren mit Sprechchören zu unterstützen. Das setzt man auch nach dem Rückstand fort, nimmt sich dann allerdings Mitte der ersten Hälfte eine kleine Auszeit, um nach den Ausgleichchancen gegen Ende des Abschnitts mit umso größerer Lautstärke zurückzukommen. Während der zweiten Hälfte wird der Support immer intensiver und jetzt beteiligt sich auch der Rest des Stadions zunehmend an den Anfeuerungen. Die mehrmalige Wiederholung des Strafstoßes tut dann ihr übriges und danach verfolgen fast alle Zuschauer den Rest der Partie stehend. Jetzt gibt es kaum noch Sprechchöre, aber das Publikum geht völlig mit der Partie mit und erreicht mit solchen direkten Reaktionen auf den Spielverlauf immer wieder eine beträchtliche Lautstärke. Einen Auswärts-Support gibt es zwar derweil überhaupt nicht, denn der Gästeblock bleibt völlig leer, aber das Heimpublikum sorgt wie beschrieben dafür, daß auch ohne Gästefans von einer hervorragenden Stimmung bei der Partie gesprochen werden kann.

Das Stadion Ludowy liegt in unmittelbarer Nähe der Autobahn und präsentiert sich als weitläufiges Oval. Zum einen gibt es hier eine Stadion Ludowy Haupttribüne, die über eine markisenartige Mini-Überdachung verfügt und ansonsten mit unüberdachten Sitzschalen in den Vereinsfarben Rot, Weiß und Grün ausgestattet ist. Komplett nicht überdacht ist die Gegenseite, die in einem wesentlich größeren Bereich, nämlich fast ihrer komplette Breite, mit Sitzen ausgestattet ist - auch hier in den Vereinsfarben gehalten. Dazu kommen in den Kurven Bereiche mit Stehstufen, die außer im extra abgeteilten Gästeblock mit Gras überwachsen sind. Insgesamt ergibt sich so eine schöne Anlage der altmodischen Art, wobei dieser Eindruck noch dadurch verstärkt wird, daß man völlig auf die Installation eines Flutlichtes verzichtet hat - das erfordert wohl auch die frühe Anstoßzeit von 13:30, den gegen Ende des Spiels fängt es schon bedenklich an zu dämmern - viel länger hätte man hier heute nicht kicken können!

Stadion Ludowy

Stadion Ludowy


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